Hürth: Dem deutschen Säbelfechter Christian Kraus drohen wegen Cannabiskonsums drei Monate Sperre. Der 23-Jährige ist nach Angaben des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) bei einem Turnier im Dezember in München positiv getestet worden.
Der Grenzwert von 15 Nanogramm war überschritten. In der vergangenen Woche wurde das Ergebnis der A-Probe durch die B-Probe bestätigt.
Der DFeB und der Internationale Verband sehen bei Cannabis- Missbrauch eine Sperre von drei Monaten vor. Die Disziplinar- kommission des DFeB werde in Kürze über den Fall entscheiden. Kraus wird nach Verbandsangaben bis dahin nicht bei Wettkämpfen eingesetzt.
Natürlich sind wir sehr unglücklich darüber, die Sportler sind oft genug darauf hingewiesen worden, dass man dies nicht macht, sagte der Vizepräsident Sport im DFeB, Max Geuter. Kraus müsse aber erst angehört werden. Wir haben so einen Fall noch nicht gehabt, betonte Geuter. Das ist ein dummer Jungenstreich. Aber ohne Sperre kommt Christian Kraus sicher nicht davon.
Kommentar:
Koblenz: Ohne den Fall selbst zu werten, wies der Manager von Willi Kothny auf die abenteuerlichen Sperrbestimmungen bei den Fechtern hin:
- 3 Monate für Haschischkonsum
- 1 Jahr für Doping
- 3 Jahre für einen Nationalitätenwechsel
Die Wechselsperre für seinen Sohn, den zweifachen Bronze- medaillengewinner von Sydney, stehe in keinem Verhältnis zu den anderen Sperren, so Erik Kothny. Einziges Vergehen des ARD-Fair-Play-Preisträgers sei es gewesen, in sein Geburtsland zurück- zukehren. Der DFeB habe es in der Hand, die Wechselsperre zu erlassen.