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Wiradech Kothny wechselt
zum thailändischen Fechtverband

Meldung vom 09.05.2002, Copyright © 1998-2002 - www.kothny.de

Bangkok: Der zweifache Bronzemedaillengewinner von Sydney Wiradech ”Willi” Kothny ist zum thailändischen Fechtverband übergetreten. Nach langen Behördengängen erfolgte der entscheidende Schritt Anfang Mai 2002.

Der Präsident der Amateur Fencing Association of Thailand, Generalleutnant Chaisit Shinawatra, hat den Übertritt an den internationalen Fechtverband gemeldet und damit den Wechsel, der monatelang in der Schwebe war, offiziell vollzogen. Eine entsprechende Benachrichtigung ging an den Deutschen Fechtverband.

Willi Kothny war bisher einer der erfolgreichsten deutschen Säbelfechter. Sechs mal holte er den deutschen Meistertitel (davon 1 x als Aktiver), drei mal wurde er internationaler thailändischer Meister, zweimal holte er den Weltmeistertitel bei den Junioren, einmal wurde er Europameister und schliesslich holte er in Sydney zwei mal Bronze für Deutschland.

Dies war nur möglich durch seinen Trainer Eberhard Mehl, der ihn zum Top-Athleten formte. Ebenso wichtig war die grandiose Unterstützung der rheinland-pfälzischen Sportförderung (Sportgymnasium auf der Karthause, Zivildienst beim LSB) und die Hilfe durch den Deutschen Fechterbund. Nicht zu vergessen die Deutsche Sporthilfe, die Koblenzer Sporthilfe und die Sponsoren meta, Toto-Lotto und Heinrich Christ.

Doch nach dem Abitur musste sich Willi für einen Berufsweg entscheiden. In den Sommerferien bot ihm der Rektor der Internationalen Universität Bangkok ein Stipendium an. Willi nahm das Angebot Kommunikationswissenschaften zu studieren ohne Zögern an, und ahnte dabei nicht, dass er damit eine sportpolitische Lawine auslösen würde, denn: Der Deutsche Fechterbund sah sich ausserstande, die hohen Anflugkosten aus Bangkok zu übernehmen, und da gleichzeitig Toto-Lotto sein Sponsoring einstellte, schien die sportliche Karriere von Willi beendet.

Als sich der thailändische Fechtverband bereit erklärte, die Kosten zu übernehmen, falls Willi zur AFAT wechselt, und das NOK Thailand um Freigabe bat, wurde dies in Deutschland als „unfreundlicher Akt” bewertet.

Doch die Weichen für einen sperrfreien Wechsel hatte Willi unbewusst schon vor Jahren gestellt, als er beabsichtigte seine thailändische Freundin zu heiraten und nach Thailand zu ziehen. Eine vorsorgliche Anfrage bei Sportdirektor Max Geuter brachte letzte Gewissheit. In den FIE-Statuten heisst es: „Wer durch Heirat eine neue Nationalität erwirbt, kann ohne Sperre sofort für sein neues Land starten”.

Zur Zeit sind die entsprechenden Anträge eines sperrfreien Wechsels bei der FIE gestellt. In einem Schreiben an den DFB-Präsidenten Gordon Rapp bat Manager Erik Kothny, seinem Sohn für die weitere internationale Sportkarriere keine Steine in den Weg zu legen. Willi wolle dem DFB weiterhin freundschaftlich verbunden bleiben. „Vielleicht sogar bei WM-Vorbereitungen mit den alten Kumpels trainieren - falls diese das wollen ”, so Willi. Mit etwas Glück könnten FIE-Lizenz und Ausweispapiere bis zum Weltcup in Warschau nächste Woche vorliegen und Willi erstmals für Thailand an den Start gehen. Den neuen Fechtanzug hat allstar gesponsert. Der deutsche Fechtausrüster hat Willi als wirtschaftlichen ”Botschafter” in Fernost bereits akzeptiert.


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