« Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »  

Doch Olympia-Tickets für deutsche Säbelherren

Meldung vom 02.06.2004, Copyright © www.kothny.de

Lausanne (dpa) - Die deutschen Säbelfechter können trotz verpasster sportlicher Qualifikation doch noch an den Olympischen Spielen in Athen teilnehmen. Ägypten verzichtet als Afrika-Vertreter auf seinen Startplatz und ermöglicht damit dem Olympia-Dritten von 2000 nachzurücken.

Das bestätigte der Fechtweltverband FIE dem Deutschen Fechter-Bund (DFeB) schriftlich. Durch die zusätzliche Teilnahme in den Säbel-Wettbewerben (Team und drei Einzelfechter) ist der DFeB in Athen damit bei allen zehn olympischen Entscheidungen vertreten.

„Wenn es so gewesen wäre wie die letzten Jahre, wären wir ohnehin dabei gewesen. Die Mannschaft gehört einfach zu Olympia. Die vergangenen Jahre haben das bewiesen”, sagte DFeB-Sportdirektor Claus Janka der dpa. Durch einen veränderten Qualifikations-Modus verlor Europa olympische Startplätze an so genannte Fecht-Entwicklungsländer. „Gerade im Säbel entsprach die Qualifikation nicht dem Leistungsstand in der Welt”, meinte Janka. Ägypten hatte sich in drei Team-Wettbewerben qualifiziert, verzichtete jetzt aber auf den Säbel-Startplatz. Da in keinem anderen afrikanischen Land in dieser Waffe ernsthafter Wettkampfsport betrieben wird, war laut FIE- Reglement Deutschland auf Grund der Weltranglistenposition (Nr.6) der erste Nachrücker.

Die notwendige Zustimmung durch das Nationale Olympische Komitee (NOK) steht allerdings noch aus. Dessen Präsidium werde darüber befinden, sagte NOK-Sprecher Stefan Volknant. Die Chancen für Grünes Licht stehen allerdings günstig. In der Vergangenheit entschied das NOK bei strittigen Fragen meist zu Gunsten der Sportler. Am 28. Juni wird das NOK einen entsprechenden DFeB- Vorschlag beraten und die olympischen Fechter nominieren. Mit den Säbelherren wären 18 Fechter in Athen dabei.

Der Olympia-Dritte von 2000 könnte im olympischen Viertelfinale möglicherweise auf den WM-Dritten Ukraine treffen und damit Revanche nehmen für das verlorene Bronze-Gefecht bei den Weltmeisterschaften 2003 in Havanna. Für die Einzel-Konkurrenz dürfte der deutsche Ranglisten-Erste Dennis Bauer (Koblenz) gesetzt sein. Beste Chancen im Team von Bundestrainer Jochen Rieg haben zudem die Eislinger Harald Stehr, Christian Kraus und Michael Herm.


  « Vorherige Meldung Gesamtübersicht Nächste Meldung »