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Einwohner kehren von den Bergen zurück

Meldung vom 04.01.2005, Copyright www.kothny.de

Bahn Bag Sak: Allmählich trauen sich die Leute von Bah Bang Sak wieder von den Bergen zurück in ihre zerstörtes Dorf. Die ersten eilig errichteten Wellblechhütten bieten provisorischen Schutz. Der Bau der ersten Häuser ist soweit vorbereitet, dass morgen der erste Kieswagen anrollt. Dabei nutzt Willi geschickt seine Bekanntschaft zu General Chaisit Sinawatra, dem obersten Militär Thailands und Präsidenten des Thailändischen Fechtverbandes. Der hatte Willis Dorf besucht. Seither dirigiert Willi LKW der thailändischen Armee, setzt sie zu Materialtransporten ein, und wehe, einer spurt nicht - der General könnte ja Wind davon bekommen...

Derweil tauchen neue Probleme auf: Die Brunnen sind versalzen, das Wasser ungenießbar. Hilfe in der Not will der Malteser Hilfsdienst bringen. In ein bis zwei Tagen soll ein Fachmann die Brunnen inspizieren und Abhilfe schaffen. Derweil versorgt sich die Bevölkerung selbst mit Wasser aus den Bergen. Ein weiteres Problem ist die Arbeitslosigkeit. Die Leute haben alles verloren, können keiner Arbeit nachgehen. Willis Plan: Er heuert die Leute als Arbeitskräfte zum Häuserbau an. Mit dem verdienten Geld sollen sie dann ihre Familien ernähren: Der eigene Hausbau wird zur vorläufigen Existenzgrundlage.

Überall, wo Willi inzwischen auftaucht zieht er eine Prozession von Reportern hinter sich her, darunter drei thailändische Fernsehstationen, DER SPIEGEL und Report Mainz. Und immer wieder muss er dabei dolmetschen. Zum Nulltarif.

In Deutschland rollt derweil die Hilfswelle ungebrochen. Die Rheinzeitung hat 50.000 Euro in Willis Hilfsprojekt gesteckt, und an Einzelspenden sind 33.000 Euro eingegangen. Als Spender mit dabei, die inzwischen heimgekehrten ISAR Leute. Sie wollen in Duisburg für Willi sammeln. Ihr Einsatzleiter schickte das erste Bild von Willi aus dem Katastrophengebiet und schreibt:

Hallo Herr Kothny,

dieses Bild ist gestern vor dem Abflug auf dem Flughafen von Phuket entstanden. Bei I.S.A.R. handelt es sich um eine Organisation, die sich aus Feuerwehrleuten zusammen setzt. Wir waren mit der Aufgabe Search and Rescue, mit einem 14-köpfigen Team und 3 Rettungshunden in Phuket und sind dort auf Willi gestoßen.

Er wurde uns vom deutschen Konsulat als Dolmetscher zur Verfügung gestellt. Willy ist mehr als nur Dolmetscher. Das haben wir aber erst am zweiten Tag festgestellt. Ohne Willi wäre die Arbeit im Lande nicht oder nur sehr schwer möglich gewesen. Er hat uns auf seine Art alle Türen geöffnet, die nötig waren.

”Gibts nicht - gibts nicht”, war sein Motto, das er beeindruckend gelebt hat. Helfen ist die eine Sache, leider bewegt man sich, wenn man die Besonderheiten einer Kultur nicht kennt oft auf glatten Boden. Willi achtete darauf, dass wir uns jederzeit angemessen verhalten konnten. Ganz nebenbei habe ich eine Menge über eine interessante Religion gelernt. Gerne unterstützen wir seine Aktion.

I.S.A.R International Search and Rescue
Uwe Becker



Auch die Volksbank Koblenz Mittelrhein kommt Willi entgegen. Sie verzichtet auf Kontoführungs- gebühren und gewährt sogar 1,5 % Zinsen auf das Guthaben.

Die T-Shirt Aktion läuft ebenfalls an. Inzwischen wirbt die Firma Artmoresphere aus der Koblenzer Alt- stadt auch mit Plakaten für Willis Hilfsaktion.

Aber auch Hilfeschreie erreichen uns:

Liebe Freunde,

dieses Mädchen, 10 Jahre alt, Name Sophia Michl, Eltern: Edeltraud und Norbert Michl, liegt in Phuket im Krankenhaus und vermisst seine Angehörigen.

Bitte sendet diese e-mail an alle Adressaten in Deutschland weiter, vielleicht erkennt jemand das Kind und kann sich mit dem Krankenhaus in Verbindung setzen.

If anybody know them, please contact us by phone 076-249400 ext. 1336, 1339 or e-mail: info@phuket-inter-hospital.co.th



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