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Fechter spenden 4.000 Euro

Meldung vom 09.01.2005, Copyright www.kothny.de

Reutlingen: Beim Reutlinger allstar-cup hat die Familie Messemer Erik Kothny einen Scheck über 2.500 Euro überreicht, mit der Bitte, dieses Geld an Willi in Bahn Bang Sak weiterzuleiten. Die Zuschauer spendeten für die Aktion ”Willi hilft” weitere 1.500 Euro; Zusammen also 4.000 Euro für den Fechter, der sich in seinem Geburtsland für die Opfer der Flutkatastrophe engagiert.

Auch der Deutsche Außenminister bedankte sich heute bei Willi für dessen Engagement. Dabei spielte sich an der Wagentür von Joschka Fischer folgender Dialog ab:

Fischer: „Ich danke Ihnen.”
Willi: „Nein, ich bedanke mich.”
Fischer: „Nein, ich danke...”
Willi: „Nein, nein, ich habe zu danken.”

Der Hausbau macht Fortschritte. Willi zuversichtlich heute am Telefon: In 14 Tagen stehen die ersten zehn Häuser, das wäre noch nicht mal einen Monat nach der Flut.

Hilfsangebote über Hilfsangebote erreichen Willi. Die Menschen sind begeistert, dass eine ganz konkrete Person (sozusagen zum Anfassen) ganz konkreten Leuten hilft. Meist folgt die Bemerkung: Bei Hilfsorganisationen, weiss man ja nie, wo das Geld landet. Dazu möchte ich sagen, dass Willi auch als Einzelkämpfer auf diese Hilfsorganisationen angewiesen ist. Ohne den Malteser Hilfsdienst, hätte er die Brunnen von Bahn Bang Sak nicht sauber bekommen. Nur ein Beispiel von vielen. Oder denken Sie an die Ärzteteams vor Ort oder die stillen Helfer, von denen keiner Notiz nimmt:

David Spreyer aus Güls zum Beispiel, ein Schulkamerad von Willi. Er hilft seinem Freund bei der Buchhaltung, erledigt Schriftkram. Es mag ja schön sein, wie Willi hilft, aber in einem Jahr will der Steuerprüfer wissen, wo das Geld geblieben ist. David wird von niemandem erwähnt, und David hilft auch nicht spektakulär vor Ort, aber er ist eine wichtige Stütze für Willi...

Das entscheidende ist, dass alle Kräfte - Einzelkämpfer an einem ganz bestimmten Projekt - und Organisationen als Netzwerk zusammenarbeiten und dem Menschen ihre Lebensgrundlage zurückgeben. Die Mischung bringt es, denn was ein Netzwerk nicht kann, kann unter Umständen ein Einzelkämpfer und umgekehrt.

Und noch ein Wort: Viele Menschen bieten ihre Hilfe an oder wollen, dass Willi nach Vermissten sucht. Es wäre unmenschlich, von ihm zu verlangen, all diese Angebote zu prüfen und zu beantworten; das kann eine Organisation besser. Denn Willi, der Einzelkämpfer, braucht jetzt eine Pause. Er wird morgen sein Projekt der 30 Häuser anschieben und vielleicht um weitere 40 Häuser erweitern und seinen Vertreter (einen Thailändischen Architekten) einarbeiten, und dann eine Woche zu seiner Frau nach Bangkok fahren. Auch Willi braucht Entspannung und Erholung in der Familie (das hat der Familienrat so beschlossen und Willi ermuntert, die Auszeit zu nehmen).

Als Ausgleich zu seiner Aufbauarbeit in Phuket wird er am Dienstag an den Thailändischen Universitätsspielen teilnehmen und die Bangkok International University im Fechten vertreten. Dann wird er dem Präsidenten klar machen, dass er sein Studium für ein Semester hinten anstellt, um sein Projekt Bahn Bang Sak zu Ende zu führen. Dazu ist ein langer Atmen notwendig. Dazu braucht man Kraft. In einer Woche wird der Student wieder auf die Insel Phuket zurückkehren - mit Laptop und Internetanschluss, und dann auch Bilder ”seines” Fischerdorfes ins Internet stellen. David will dabei helfen, und dann wird er auch prüfen, ob er auf das ein oder andere Hilfsangebot zurückgreift. Sein Ziel ist es ja, dass sich die Bewohner selbst aus der misslichen Lage befreien und ihre Orte wieder aufbauen. Er muss ihnen nur geben, was sie dazu brauchen (Baumaterial, Arbeit, Essen und Trinken - und ab und an einen Fachmann einer Hilfsorganisation).

Und nun zwei Zuschriften aus unserem Gästebuch, die uns ans Herz gegangen sind:

Hallo,

ich heisse Cherry und bin 10 Jahre alt. Ich bin in Udon Thani geboren und meine Mutter ist Thailänderin. Ich habe gestern mein Taschengeld gespendet weil ich auch helfen will.


Liebe Freunde!

Ich kenne Willi Wiradech Kothny noch aus meiner Zeit als ich bei der Löhr Gruppe u. a. für die Förderung der Koblenzer Olympia-Teilnehmer zuständig war. Willi war - wie ich und ja auch einige von euch - Schüler des Gymnasiums auf der Karthause. Schon bei Olympia in Sydney hat Willi gezeigt, dass er Herz hat - als er seinem Mannschaftskameraden (der nicht am Wettkampf teilnehmen konnte) seine Bronze-Medaille überreichte. Später wurde ihm dafür ein Fair-Play-Preis überreicht.

Was er aber jetzt auf die Beine stellt, zollt wieder meinen ganzen Respekt. Schaut euch mal um auf der Homepage, die er zusammen mit seinem Adoptivvater Erik Kothny pflegt: www.kothny.de

Sicher habt ihr auch bereits an verschiedene andere Institute eure Spende gerichtet. Deshalb fange ich mal ganz klein an - und rechne mir aus, wenn jeder von euch - den ich mit dieser Mail hier angeschrieben habe, nur 1 Euro spendet, kommt wieder eine hilfreiche Summe zusammen. Ganz richtig sagte heute morgen Annegret Ritzel, die Intendantin des Koblenzer Stadt-Theaters, bei einem Benefiz-Konzert "Ein Euro kann schon viel bewegen!" Dem schließe ich mich an - und teile euch hier Willis Spenden-Konto mit:

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Biggi



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