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Bravo Joschka, Bravo Willi

Meldung vom 15.02.2005, Copyright www.kothny.de

Khuk Khak/Bangkok: Bravo, Joschka Fischer: Die Verbotschilder in Khuk Khak sind weg. Bravo Willi: Beim Säbelweltcup in Bangkok wurde der Thai-Champ fünfter.

So schnell, wie die Verbots-Schilder aufgestellt worden waren, um den Aufbau der Häuser der Sea-Gypsies in Khuk Khak zu stoppen, so schnell verschwanden sie wieder. Eine internationale Delegation erschien vor Ort, um das Krankenhausprojekt zu besprechen.

Mit in der Delegation ein Vertreter der Deutschen Botschaft Bangkok. Deutschland ist Hauptgeldgeber für das Projekt. Der Botschafts-Vertreter verwahrte sich dagegen, dass die Morgans wegen des Baus eines Hospitals aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben werden sollen. Daraufhin ließ das Gesundheitsamt von Plang Mga die Verbotsschilder entfernen. ”Willi hilft e.V.” hatte in einem Brief an Außenminister Joschka Fischer auf die Vertreibung der Morgans aufmerksam gemacht. (Siehe Anlage 1, 2)

In Bangkok schlug sich Willi derweil beim Säbelweltcup recht tapfer. Gegen den Ungarn Tamaz Deczi verpasste er mit 14:15 den Einzug ins Halbfinale und belegte Platz 5. Dafür, dass der zweifache Bronzemedaillengewinner von Sydney nach einer Meniskusverletzung in Athen und Fluthilfe in Bang Bangsak ein halbes Jahr nicht mehr trainiert hatte, ein durchaus achtbares Ergebnis. „Das Wichtigste aber ist”, setzt Willi seinen Schwerpunkt: „dass ich mal wieder mit meiner Frau essen gehen kann.”

Noch offen ist, wie es in Ban Bangsak und in Seoul weitergehen soll. Willi Kothny kehrt am Montag nach Ban Bangsak zurück und wird den Bau seines Dorfes weiter voran treiben. Vier weitere Deutsche haben sich als Helfer angesagt. Damit wächst das Deutsche Kontingent auf der Baustelle auf insgesamt acht freiwillige Helfer. Sie alle haben den Flug aus eigener Tasche bezahlt und arbeiten ohne Entgelt.

Für ihre Hilfsbereitschaft droht ihnen seit letzter Woche Jahre Gefängnis: Die thailändische Regierung hat jetzt die ungenehmigte Aufbauhilfe durch Ausländer untersagt: Es sei in Thailand inzwischen wieder Normalität eingekehrt. Als erstes muss sich Willi deshalb um Arbeitsgenehmigungen für seine deutschen Helfer kümmern.

Den Weltcup in dieser Woche (15./16.) in Teheran wird Willi auf alle Fälle ausfallen lassen. Für Soul Ende des Monats (25:/26.) hat er sich vorgenommen, sich wenigstens mit ein paar Liegestützen und Strandläufen vorzubereiten.

Für Anfang März hat sich die Hundesrettungsstaffel I.S.A.R. aus Duisburg angekündigt. Sie will Willi eine Spende der Stadt in Höhe von 60.000 Euro überreichen. Willi war der Rettungsstaffel von der Botschaft als Dolmetscher zugewiesen worden. Einsatzleiter Uwe Becker hatte am Ende Willis Arbeit so beschrieben: „Wir hatten ein Dolmetscher angefordert, und einen Manager bekommen.”


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