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Willi in Phuket

Meldung vom 28.12.2004, Copyright www.kothny.de

Phuket: Säbelfechter Wiradech”Willi”Kothny ist nach Phuket geflogen. Gestern hatte er der Deutschen Botschaft seine Hilfe angeboten, jetzt ist er dorthin zurückgekehrt, wo er noch vor drei Wochen einen Krimi mit dem ZDF drehte. Doch statt Palmen, Meer und leichtem Leben: Tod und Verwüstung, Autowracks zwischen zerborstenen Liegestühlen, Hotels und Restaurants einfach weggespült, Verwesungsgeruch ...

Wiradech wird Deutschen Touristen helfen, die sich an die ”Aussenstelle Phuket” der Deutschen Botschaft wenden. Viele von ihnen sind ohne Geld, ohne Papiere, ohne Kleider - Manche suchen Angehörige. Viele wollen nach Deutsch- land zurück.

Hans Melcher aus Koblenz schildert, wie er den Tsunami erlebte:


Hallo Ihr zuhause,

wir hatten ein Heer von Schutzengeln, weil wir gestern um 7 h das Hotel in Kao Lak verlassen haben, nach Norden fuhren und wir zu der Zeit, als das Unheil ueber die Region hereinbrach, auf dem Meer waren ...

Als wir zum Schnorcheln auf die Enge zwischen Nord- und Sued Surin Island mit dem Schnellboot fuhren, wurde der Bootsfuehrer durch das Personal eines ankernden grossen Bootes durch laute Schreie und Gesten am Weiterfahren gehindert. Nach Infoaustausch der Bootsfuehrer gingen wir an Bord des grossen Boots, unser Boot fuhr zur Insel, weil dort Taucher zu retten waren. Viele wurden an Bord unseres Boots gebracht. Wir sahen riesige Wellen, unser Boot verliess schnell die Bucht. Von einer Thai-Marinefregatte wurden wir inzwischen etwa 200 Personen aufgenommen und nach 6 Std an Land abgesetzt. Die Thais hatten alles sehr gut organisiert. Uebernachteten in Kuraburee beim Baracuda Diving.

Heute Morgen starteten wir Richtung Hotel 2 h suedlich in Kao Lak, wobei die Polizei uns sagte, dass die Strasse gesperrt ist. Unterwegs in Kuestennaehe unglaubliche Verwuestungen. Ueberall Auffanglager fuer die Bewohner, die kuestennah wohnten und alles verloren haben. Alle Gebaeude total zerstoert, Hochspannungsleitungen, die Masten alle zerstoert, Autos zusammengeknautscht, haben in Florida und Alabama Auswirkungen von Hugo Hurricans gesehen, aber die Flutwelle ist viel schlimmer. Der Fahrer schaffte es, uns zum Sunset Resort in Kao Lak durch das Tohuwabohu zu bringen.

Das Hotel ist weitgehend zerstoert, Rezeption unbesetzt, Restaurant-, Pool und Strandbereich sind weg. Durch unsere Zimmer im 2. Level ging die Flutwelle mit voller Wucht bis zur Decke durch, alle Moebel sind total zerstoert, unsere Habseligkeiten sind alle unter Schlamm in der Umgebung zu finden oder auch nicht. In unserem Wohnbereich sind mehr als 20 Personen getoetet worden, vom Strand wurden viele mehr weggespuehlt.

Ein Deutscher sucht vergeblich seine Frau, ein anderer seine 28 j. Tochter. Es ist eine unglaubliche Verwuestung! Glueck: das Mietauto stand hoch, der Schluessel hatte sich in Bruchstuecken des Schranks verfangen, fanden unsere wassergefuellten Koffer mit den Ausweisen und Tickets und Euros alles in Sand und Wasser. Alle elekronischen Geraete wie Weltempfaenger, Taschencomputer, alle Adapter und Netzgeraete, Handy sind versalzen und unbrauchbar. Wir sind immer wieder gluecklich, dass wir leben, angesichts dessen was wir sehen und hoeren.

Haben das gebuchte zerstoerte Hotel verlassen, werden auch nicht das gebuchte Hotel in Phuket besuchen, da dort auch viel zerstoert.

Fuer Willi:

sind erst mal fuer 2 Naechte im Phang NGA Bay Resort Hotel, entscheiden taeglich, wie wir uns durchschlagen bis zum Rueckflug am 08.01.23:30 von Bankok nach Paris.

Wir hoffen, dass wir weiterhin unsere Schutzengel haben, haben vorhin stundenlang unsere Habseligkeiten (incl. Dress fuer Sylvestergala) von Sand und Schlamm befreit, morgen soll alles in die Reinigung, mal sehen.

Euch allen liebe Gruesse Hans und Hannelore.



Wiradech ”Willi” Kothny möchte ganz persönlich den Flutopern helfen und hat ein Spendenkonto eingerichtet:

Stichwort: Tsunami Phuket
Volksbank Koblenz Mittelrhein eG
Inhaber: Kothny
Konto-Nr.: 120 7337 010
BLZ: 570 900 00
IBAN: DE81570900001207337010
BIC: GENODE51KOB


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