Ban Bangsak: Eines der Hauptprobleme in Ban Bangsak ist das Wasser, und das in zweierlei Hinsicht: Einmal als Trinkwasser, zum anderen als Abwasser. Beides wird jetzt von Willi in Eigenregie in Angriff genommen, nachdem eine grosse und für die Wasserversorgung zuständige inter- nationale Hilfsorganisation nicht in der Lage war, das Problem zu lösen.

Ein thailändisches Unternehmen ist jetzt zu einem Fixpreis von 10.000 Euro mit dem Bau der Trinkwasserversorgung beauftragt. Mit einer Bohrung wird sauberes Wasser aus 30 Meter Tiefe geholt und in den Wasserbehälter auf einem 12 Meter hohen Turm gepumpt. Von dort läuft es mit ausreichendem Druck in alle Wasserhähne der 30 angeschlossenen Haushalte.

Ein Fortschritt in Willis Village, denn bisher mussten die Sea-Gypsies mit Behältern das Wasser aus einem Brunnen holen. Die neuen Türme sind Tsunami-erprobt. Viele dieser Konstruktionen standen im Überflutungsgebiet, und alle hielten der Welle stand.

Zweites Problem ist das Abwasser. Ein Amerikaner hat sich dem Problem angenommen. Da der Bau einer Klär- anlage nicht möglich ist, soll ein Mehr-Kammersystem die Kloake umweltverträglich verarbeiten. Am Ende des Pro- zesses sorgen spezielle Pflanzen dafür, dass das Ab- wasser den Boden weit weniger belastet, als bei dem bis- herigen 1-Kammer-System. Hier sickerte die Kloake un-gefiltert ins Grundwasser.

Das alte System hatten schon die beiden Wasser- leitungsbauer der Energieversorgung Mittelrhein (EVM), Edgar Schmidt und Günter Etzkorn, bemängelt. Doch die entsprechenden Ansprechpartner der für die Wasserver- sorgung zuständigen internationalen Hilfsorganisation waren nicht in der Lage, die zugesagte Federführung in der Wasserver- und Entsorgung zu übernehmen. Dafür hatten sich die beiden EVM-Leute beim Verputzen der Häuser nützlich gemacht und sich - wie Willi bemerkte - durch die glattesten Wände ausgezeichnet.