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AFAT vor Neuanfang

Meldung vom 15.04.2005, Copyright www.kothny.de

Bangkok: Sie haben es wohl zu toll getrieben, einige Präsidiumsmitglieder der Amateur Fencing Association of Thailand (AFAT). Vor allem aber völlig ungeniert und in aller Öffentlichkeit: Da wurden Turniere manipuliert, um erfolgreiche Fechter auszubooten und eigene Schützlinge nach oben zu pushen. Da orderte ein Präsidiumsmitglied Fecht-Equipment bei sich selbst, denn er war gleichzeitig Allstar-Vertreter und verkaufte die Ware als Allstar-Vertreter an sich selbst als AFAT-Repräsentant - mit entsprechendem Aufschlag natürlich. Das alles geschah so ungeniert, dass diese Person in beiden Funktionen unter der selben e-Mail-Adresse firmierte. Eine andere Person manipulierte die Ranglisten, führte die Webseite und verlinkte als einzigen Club seinen eigenen mit der offiziellen Homepage der AFAT.

Als die Proteste aus den Clubs immer lauter wurden und Vorstandswahlen anstanden, wurden unbequeme Clubs erst gar nicht eingeladen (man verweigerte die Annahme des Jahresbeitrages und schloss sie von der Versammlung aus). Um die Wiederwahl sicher zu stellen wurden einige Traditionsclubs durch eigene selbst gegründete Vereine ersetzt. Ergebnis: Der alte Vorstand wurde wieder gewählt und glaubte nun, seinen korruptes Treiben fortsetzen zu können.

Doch sie hatten die Rechnung ohne den Präsidenten der AFAT, General Chaisit Shinawatra gemacht: Der berief eine neue Generalversammlung aller Vereine ein, löste den manipulierten Vorstand auf und ernannte ein neues Präsidium aus den erfolgreichsten Vereinen des thailändischen Fechtverbandes.

Dieses neue Präsidium versucht nun, einen Weg aus der Krise des thailändischen Fechtens zu finden. Und es ist nicht leicht mit dem Neuanfang: Als die neue Crew die Geschäftsstelle der AFAT betrat, waren alle Computer samt Daten verschwunden, hatten sich Faxe und Telefone in Luft ausgelöst. Der Versuch, sich bei der FIE einzuloggen, schlug fehl: Niemand aus der alten Clique wollte sich an das Passwort erinnern.

Die Liste der Misswirtschaft ließe sich beliebig fortsetzen (sie ist zum Teil hier unter www.kothny.de seit Jahren beschrieben), doch der Blick zurück führt nicht weiter, sollte aber Mahnung für die neue Führung sein, nicht den Kommerz im Auge zu haben, sondern ausschließlich das Wohl der Sportler. Die AFAT muss sich an der Zukunft orientieren. Sie wird schwer genug.

www.kothny.de wird daher in den nächsten Beiträgen mögliche Wege aufzeigen, wie das Fechten in Thailand auf internationales Niveau herangeführt werden kann. Es ist gibt viel zu tun, packen wir´s an...

Erik Kothny


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