Sydney: „Geld ist nicht wichtig, aber schen muss sie sein...” Aus voller Kehle singen die Deutschen Säbelfechter Dennis Bauer, Willi Kothny, Eero Lehmann und Alexander Weber den Text von Chez Alex. Es ist ihr neues Mannschaftslied. In der Tat scheint Geld bei Olympia keine Rolle zu spielen, denn: Alexander Weber ist als „Ersatzfechter” der Zugang zum Olympischen Dorf verwehrt. Ob sich hier der Internationale Fechterbund (FIE) vom IOC über den Tisch ziehen liess oder nicht, war nicht zu klären. Fest aber steht, daß sich die Australier mit dieser Regelung eine goldene Nase verdienen: Für die Unterkunft der fünf deutschen Ersatzfechter hat der Deutsche Fechterbund ein Haus angemietet: Monatspacht: 60.000,-- Australischen Dollar (ca. DM 78.000,--). Nicht nur der Preis ist ein Ärgernis, auch die deutschen Säbel-Fechter sind sauer. Unisono erklärten sie gegenüber dem Koblenzer Regionalsender Kanal 10: „Alex gehört zur Mannschaft. Das er von den Organisatoren ausgegrenzt wird, ist eine Sauerei. Wir jedenfalls lassen uns von niemanden auseinanderdividieren !” Teamchef Matthias Behr lobt denn auch die Säbelfechter: „Von ihnen geht eine positive Stimmung aus, die sich auf die gesamte Mannschaft überträgt.” Für 90 Dollar hat Willi Kothny jetzt eine Gitarre aus der Pfandleihe geholt und will das Mannschaftlied mit den drei Akkorden, die er beherrscht, begleiten. Trainer Mehl jedenfalls hat heute beim Training ganz neue Saiten angeschlagen: „Absolute Schnelligkeit” stand auf dem Programm der Säbler - während sich die Florett- und Degenteams von der Muse küssen liessen. Einige zog es in die Art Gallery of New South Wales, von wo sie obiges Bild mitbrachten.  Trainingsplan der Deutschen Säbelmannschaft: Montag, 11.09. 12:00 - 14:00 20 min Aufwärmen 15 Serien explosive Beinarbeit à 10 sec Belastung, 2 min Pause Partnerübungen: 6-8 Serien maximale Schnelligkeit, 10 sec Belastung, 2 sec Pause 15 min Auslaufen und Ausdehnen Olympischer Boomerang: Trainer Eberhard Mehl ist - wie alle Heimtrainer - von der Betreuung an der Planche ausge- schlossen. Der Gipfel: Mehl muß sich, um seine Fechter im Einzel und mit der Mannschaft sehen zu können, Eintritts- karten lösen: Zwei für die Vorrunde und zwei für das Finale.