Madrid: Anders als im Damen- und Herrendegen verlief der Boykott beim Weltcup in Madrid weniger solidarisch. Hier gingen nur die grossen Fechtnationen nicht an den Start, und da der Veranstalter den Wettbewerb nicht abbrach, machten Chinesen und Iraner den Weltcupsieger unter sich aus. 48 Weltcuppunkte für Nobody Chen Feng aus China, der Dank seines Weltcupssieges über Landsmann Huang Jao Yiang von Platz 240 auf Rang 48 hochgschnellte, und jetzt vor Weltklassefechtern wie Pastore, Frossine, Diatchenko, Jaskot oder Casares rangiert. Ein Witz ! Auch Moitaba Abendi, ein sympathischer, aber fechterisch drittklassiger Iraner steht dank eines Finalplatzes plötzlich an Position 27 der Weltrangliste. Ein Alexander Weber hingegen, der diese Säbler zu jedem Zeitpunkt in die Tasche steckt, findet sich plötzlich auf Position 47 wieder.

Insgesamt haben an dem Wettkampf in Madrid 7 Chinesen, 5 Iraner, und je ein Niederländer und ein Portugiese gepunktet. Noch drei solcher Turniere, und China und Iran dominieren die Weltrangliste. Verständlich, dass die Exoten bei ihrem Europatrip - schon allein wegen der hohe Reisekosten - fechten wollten, unverständlich aber, dass die FIE diese Rumpfveranstaltung mit 14 Fechtern aus vier Nationen, wie einen normalen Weltcup wertet.

Nach dem Olympiadebakel der FIE bahnt sich hier der zweite Fechtskandal an.