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Feuertaufe für neue Melder

Meldung vom 06.12.2004, Copyright © dpa / www.kothny.de

München (dpa): Der Ungar Zsolt Nemcsik hat die internationalen deutschen Säbel-Meisterschaften in München gewonnen. Der Silbermedaillen-Gewinner von Athen setzte sich beim 41. Turnier um das ”Münchner Schwert” im Finale knapp mit 15:13 Treffern gegen Nicolas Limbach (Dormagen) durch.

Philipp Grimm (Eislingen) und Philipp Kruck (Tauberbischofsheim) belegten bei dem ersten deutschen Ranglistenturnier für die WM im Oktober 2005 in Leipzig gemeinsam den dritten Platz. Limbach hatte im Halbfinale Grimm klar mit 15:5 bezwungen. Nemcsik hatte beim 15:7 gegen Kruck ebenfalls nur wenig Mühe. Martin Kindt (Tauberbischofsheim) als Sechster und Christian Kraus (Eislingen) als Achter komplettierten das gute Abschneiden der deutschen Starter. Von den Koblenzer Fechtern erreichte keiner das Finale der letzten acht. Mit Platz 17 war Steven Bauer bester Koblenzer, gefolgt von Dennis Bauer auf Platz 19 und Daniel Preis auf dem 27. Rang. Die guten Platzierungen von Limbach, Grimm und Kruck könnten erste Anzeichen für einen Umbruch im deutschen Säbelfechten sein.

München (Kothny): Mit gemischten Gefühlen gingen viele Fechter in München an den Start. Die neuen Melder mit den kürzeren Block-Zeiten waren erstmals im Einsatz. Nach dem neuen Modus beträgt sie 120 Millisekunden.

Von einem Dutzend befragten Obleuten begrüßten ausnahmslos alle die neue Regelung. Nur der ungarische Obmann Körmöczi bedauerte, dass durch die neue Regelung eventuell die Technik leiden könnte. Manche Riposte käme bei der kurzen Blockadezeit nicht mehr an, obwohl korrekt pariert wurde. Dass sich dennoch der ungarische Supertechniker Zsolt Nemcsik als Sieger durchsetzen konnte, zeigt aber, dass Techniker nicht in jedem Fall benachteiligt sind.

Schwierigkeiten hatte auch der Koblenzer Dennis Bauer. „Aktionen-Fechten wird immer schwerer, jetzt haben die, die draufhauen Vorteile.” Sein Bruder Steven sah es positiver: „Ich versuche, mir darüber keine Gedanken zu machen.” Der drittplazierte Philipp Grimm freut sich hingegen über die neue Regelung: „Jetzt kommt meine Schnelligkeit besser zur Wirkung.” In der Tat: Fechter, wie auch Willi Kothny, die schon gern mal einen Angriff zu kurz ansetzen, haben jetzt bei der Rimesse (dem Nachschlagen) bessere Karten. Bisher ging bei einem zu kurz gesetzten Angriff, das Trefferrecht auf den Gegner über und der ”Nachschlag” wurde bei einem gleichzeitigen Treffer des Gegners nicht gewertet.

Auch Somkhit Phongyoo kam als Obmann mit der neuen Regel gut zurecht: „Es ist vieles einfacher. Wo früher über Tempo oder nicht Tempo diskutiert wurde, erübrigt sich jetzt jede Diskussion, weil eben nur ein Licht aufleuchtet.” Phongyoo befindet sich zur Zeit auf dem A-Trainerlehrgang in Tauberbischofsheim und half seinem alten Verein, der CTG beim jurieren aus. Phongyoo wird Mitte Dezember in Bangkok zurückerwartet.


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