Tauberbischofsheim: Somkhit Phongyoo hat in Tauberbischofsheim die A-Trainer-Lizenz erworben. Diese Lizenz berechtigt zum Training für Nationalmannschaften.

Vorausgegangen waren die C-Trainerlizenz bei seinem Fechtlehrer Eberhard Mehl, es folgte der B-Trainerschein in Bonn. Der Lehrgang für die A-Lizenz begann am 22. Oktober und endete am 12. Dezember mit einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung. Gefragt waren vor allem: Aufbau eines Trainingsplanes und psychologischer Umgang mit Schülern. Schwerpunkt bildete das Krafttraining als Voraussetzung für den Leistungssport. Hier konnte Phongyoo auf die reichhaltige Erfahrung seines verstorbenen Lehrmeisters Eberhard Mehl zurückgreifen.

Mehl hatte sich wegen seiner Trainingmethoden in Deutschland einen Namen gemacht und als Konditionstrainer Willi Kothny und das deutsche Säbel-Team zur Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney geführt. Somkhit Phongyoo trainiert nach derselben Methode und hat sie auf thailändische Verhältnisse abgestimmt. Vorerst ist Phongyoo in Thailand aber auf sich allein gestellt, weil der Thailändische Fechtverband auf Trainer aus Usbekistan setzt. Phongyoo: „Das hat für mich immerhin den Vorteil, dass ich in Ruhe meine Fechter aufbauen kann, um mit ihnen die Thailändische Spitze zu erobern - jedenfalls so lange mir meine Schüler nicht abgeworben werden.”

Aus diesem Grund hatte Phongyoo seinen Lehrgang für die Thailändische Meisterschaft unterbrochen - und in der Tat: Seine Arbeit wurde bei den Aktiven mit dem Titel eines Vizemeisters und sechs Medaillen im Jugend- und Juniorenbereich belohnt. Phongyoo wird nach seiner Rückkehr Mitte der Woche seine Schüler auf die Weltcups am 11. Februar in Bangkok und am 25. Februar in Soul vorbereiten. Den Trainingplan hierzu hat er in seiner Hausarbeit für den A-Trainerschein ausgearbeitet. Er war Bestandteil der Prüfung.

Tauberbischhofsheim/Koblenz: Seit langem war es ein Wunsch vom CTG-Trainer Erhard Bauer, nicht nur mit den Erfolgen, sondern auch mit der fachlichen Qualifikation seinem Vorbild und Mentor Eberhard Mehl gleichzuziehen.

Allen, die nicht glauben wollten, dass ein ambitionierter Fechtvater, ohne jegliche Vorkenntnisse des Fechtens, die Qualifikationen für eine A-Trainer Ausbildung mitbringt, hat Erhard Bauer mit seinem erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs an diesem Wochenende in Tauberbischhofsheim gezeigt, dass ein Fechttrainer nicht unbedingt vor seiner Trainerkarriere gefochten haben muss.

Insgesamt gaben sich drei Koblenzer in TBB ein Stelldichein, denn auch Sven Rohrer vom Königsbacher SC legte die A-Trainerlizenz ab.