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Alexander Weber startet ab sofort
für Argentinien

Meldung vom 19.12.2004, Copyright www.kothny.de

München war das letzte Turnier, in dem Alexander Weber die deutschen Farben auf seinem Fechtanzug trug. Er belegte Platz 22. Was zu diesem Zeitpunkt keiner der anderen Fechter wusste: Es lag bereits das Frei- stellungsgesuch des argentinischen Fechtverbandes beim Deutschen Fechterbund vor.

Wie Weber auf seiner Homepage erklärt, hat der deutsche Fechterbund bereits schriftlich auf die 3-Jahres-Sperre verzichtet. Damit kann der Olympiadritte von Sydney ab sofort für Argentinien starten. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Leipzig 2005 sei bereits geschafft, womit Weber jetzt nur noch auf dieses Ziel hinarbeite. Anhand eines neuen Trainings- und Wettkampfkonzeptes werde die kommende Saison unter der Auflage maximalen Erfolges bei der WM 2005 neu überarbeitet. Das Endziel der 4-Jahres-Planung werden die Olympischen Spiele 2008 in Peking sein.

Damit verlässt nach Willi Kothny der zweite Bronzefechter das deutsche Team. Da Eero Lehmann seine aktive Kariere beendet hat, verbleibt nur noch Dennis Bauer als Olympiafechter im deutschen Säbel-Team. Das erstes Aufeinandertreffen der drei könnte Anfang Februar beim Grand Prix in Budapest stattfinden.

Alexander Weber bleibt zu wünschen, dass der Argentinische Fechtverband seinen neuen Fechter herzlicher in seinen Reihen aufnimmt, als die Amateur Fencing Association of Thailand. Obwohl Willi für Thailand Gold bei den Asienspielen holte, Silber bei den SEA Games und Platz 13 bei Olympia, hat der Thai-Verband bis heute seine schriftlich garantiere Unterstützung bis heute nicht erfüllt. So hat der Verband bis heute versäumt, die verauslagten Turnierkosten für die Saison 2002/2003 in Höhe von 11.600,- Euro (610.000,- Baht) zurückzuerstatten.

Eine ähnlich hohe Summe für die Olympiavorbereitungen steht ebenfalls noch aus. Einzig der Präsident der AFAT steht persönlich zur Verpflichtung seines Verbandes und hat 2003 aus eigener Tasche 143.000 Baht als Turnierunterstützung an Willi Kothny bezahlt. Der Verband selbst hatte sich geweigert, Turniere in New York und Havanna zu bezahlen, obwohl sie sich dazu vertraglich verpflichtet hatten. Als Willi daraufhin auf Platz 33 zurückrutschte, erklärte sie den (bisher ohnehin nicht eingehaltenen) Vertrag für beendet und entließen dazu Willis Trainer Somkhit Phongyoo.

Mit Willis Platz 18 in der Weltrangliste scheint der Thai-Verband wohl nicht zufrieden zu sein. Er sollte bedenken, dass mit dieser Platzierung Asienmeister Willi Kothny immerhin vor seinen ehemaligen deutschen Olympia-Kameraden Dennis Bauer und Alexander Weber rangiert. Aber - wie ein deutsches Sprichwort sagt: Der Prophet zählt nicht im eigenen Land.


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