Athen: Dass es für Willi Kothny beim Grand Prix in Athen am Ende wieder nur zu Platz 23 reichte, mag bedauerlich sein, die Resultate der letzten drei Weltcups zeigen aber, dass die fechterische Substanz von Willi langsam zurück kommt.

In allen drei Vorrunden von Kish Island, Istanbul und Athen zusammen, hat er nur eine einzige Niederlage einstecken müssen. Auch bei den Gefechten in der Runde der letzten 64 zeigte Willi, dass er eine konstante Leistung abrufen kann: Für die Runde der letzten 32 fehlt es ihm noch an der nötigen Kaltschnäuzigkeit.

Vor deutschen Fechtern wie Christian Kraus braucht er nun wirklich keinen Stallkomplex mehr zu haben, und vor Franzosen, wie Anstett und Sanson keinen Respekt: An Sanson ist er leistungsmäßig nah dran, und ein Anstett wird nicht immer auf einen mildtätigen türkischen Obmann setzen können.

In Athen verbuchte Kothny in der Vorrunde fünf Siege bei einer Niederlage, stieg als Nr. 6 direkt ins KO der letzten 64 auf. Wie stark das Grand Prix-Feld war, sieht man daran, dass schon sein erster Gegner der in der Weltrangliste vor ihm liegende Kanadier Philippe Beaundry war. Mit 15:12 gab ihm Willi nach Nachsehen. Dass es anschließend gegen den Franzosen Boris Sanson nicht reichte, hatte technische Ursachen. Nach erfolgreicher Parade kam die Riposte zu langsam. Hier wird Trainer Erhard Bauer noch arbeiten müssen.

In der Weltrangliste scheint Willi Kothny Platz 51 abonniert zu haben. Noch reicht dieser Platz, um sich in der Asienquote für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Doch in der die Saison warten noch fünf weitere Qualifikationsturniere und eine Asienmeisterschaft.

In Athen kreuzten am Ende zwei Nicolas die Klingen: Es siegte Nicolas Limbach vor Nicolas Lopez. Limbach ist damit auf Platz 3 der Weltrangliste vorgerückt. Am kommen Wochenende trifft sich der Fechtzirkus in Budapest.