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Ausser Spesen nichts gewesen

Meldung vom 25.02.2008, Copyright www.kothny.de

Plovdiv: Mit Platz 68 schied Willi Kothny beim Grand Prix in Plovdiv bereits in der Vorrunde aus. Dabei ist es für ihn auch kein Trost, dass er damit Mitten im Feld seiner deutschen Trainingskollegen Beisheim, Klebes, Bauer und Flegler lag.

Dass Kothny damit seinen Olympiaplatz gefestigt hat, lag aber an den Ergebnissen im Teamwettbewerb. Da ist China jetzt 4. und damit über die Weltrangliste qualifiziert und Korea damit asiatischer Nachrücker. Willi somit erster als Einzelnachrücker und auch der Hongkongchinese Lam Hin Chung ist wieder bei der Musik für Peking dabei. Sieger in Plovdiv Luigi Tarantino - sein erster Grand Prix seit Jahren katapultiert ihn in die Olympiaquote.

Seltsam, wie immer wieder vor olympischen Spielen, Ergebnisse zustande kommen, die mehr als ungewöhnlich sind. Wenn da plötzlich Weltklasseleute gegen drittklassige Fechter verlieren und letztere - oh Wunder - plötzlich auf einem sicheren Olympiaplatz stehen. Da drängen sich einem nahezu ”unerlaubte” Gedanken auf.

Erlaubte Gedanken sollten sich aber die Verantwortlichen der FIE machen. Da hat es doch in Venezuela einen Unfall mit der transparenten Maske gegeben. Ein Florett durchstieß beim Training das Visier eines Fechters, (Es soll sich um Señor Hernandez handeln) drang ins Auge ein und kam am Hinterkopf wieder heraus. Der venezuelanische Fechtverband blockt die Untersuchungen der FIE systematisch ab.

Die FIE hat bis zur Klärung des Unfalls die Pflicht zum Tragen des transparenten Maske ausgesetzt - im Florett, im Säbel nicht. Da ist die Frage erlaubt, sind Unversehrtheit und Leben eines Säbelfechters weniger Wert, als die eines Florettfechters?

Schon mehrfach habe ich auf weniger dramatische Unfälle mit der transparenten Maske in Thailand hingewiesen, ohne Erfolg. Die FIE scheint so lange Beratungsresistent, bis ein toter Fechter auf der Planche liegt. Und dabei bringt die transparente Maske nichts: Weder dem Fernsehen, noch dem Zuschauer und den Fechtern schon dreimal nicht, weil sie zerkratzen, die Sicht behindern und verzerren.

Eine Frage sei noch erlaubt: Verfügt die transparente Maske über ein Prüfsiegel, wie es jedes Haushalsgerät haben muss? Wenn schon nicht die FIE, dann sollten die nationalen Fechtverbände den Schutz der Fechter in die Hand nehmen.



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