Die Deutschen Meisterschaften in Tauberbischofsheim waren für Willi Kothny willkommenes Training für die Asienmeisterschaften am kommenden Wochenende in Bangkok - und die Niederlage gegen den Eislinger Christian Kraus war durchaus eingeplant. Die Ergebnisse für alle Koblenzer besseres Mittelmaß: Einträchtig teilte man die die Plätze 11 bis 14 unter sich auf..

Diese Deutsche Meisterschaft wirft ein Schlaglicht auf die Situation der Säbel-Herren in Koblenz; Am Ende der Fechtsaison platzierte sich Willi Kothny mit Rang 9 in der Deutschen Rangliste als bester Koblenzer - obwohl für den international für sein Geburtsland Thailand startende Säbler die Weltcupturniere nicht gewertet wurden.

Es folgen: 11. Dennis Bauer, 13. Franz Boghizev. 16. Steven Bauer.

Die Rechnung des Leistungsbeauftragten des LSB, Ulrich Klaus, Willi Kothny den Landestrainer zu verweigern, ist auf Landesebene also schon mal nicht aufgegangen. Im Gegenteil: Die Sache wird richtig peinlich, wenn man weiss, dass Kothny seine Leistung mit Hobby- und Freizeitcoach Erhard Bauer gegen den hoch dotierten Säbel-Trainer des Olympiastützpunktes Koblenz schaffte.

Grund: Willi Kothny suchte in Dormagen Zuflucht. Dort haben die Ranglisten-Vorderen Limbach, Beissheim, Hartung und Co. keine Berührungsängste mit dem früheren Vorzeigeathleten des DFB.

Der chinesische Nationalcoach, Christian Bauer, der schon erfolgreich Frankreich und Italien coachte, hatte vor Olympischen Spielen schon immer ein offenes Haus für Fechter anderer Nationen. Vor Athen 2004 hat er einmal gesagt: Wer die Tür zu macht, schließt sich selbst aus.

Für den LSB bleibt nach der spärlichen Saison im Herrensäbel Zeit zum Umdenken. Leute wie den jetzigen Leistungsbeauftragten sollte man durch einen weltoffeneren Funktionär ersetzen, der den Leistungssport nicht ausschließlich durch die nationalfarbene Brille sieht, zudem, wo Willi auch noch Koblenzer ist.